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El-Aksâ-Moschee. JERUSALEM. 76. Route. 501

Die *Glasmosaiken, Schöpfungen byzantinischer Künstler, stammen
in den Zwickeln des äußeren Umganges sämtlich noch von dem ältesten
Bau, an der Kuppeltrommel z. T. erst aus der Zeit Ez-Zâhir’s und
Saladins. Die Stuckverzierung der Kuppel ist 1318 durch Mohammed en-
Nâsir
(S. 470) und 1830 hergestellt worden. Von wunderbarer Farben-
pracht
sind die Fenster aus der Zeit Suleimans.

In der Mitte des inneren Umganges, am besten von der hohen Bank
neben der NW.-Tür des Gitters zu übersehen, erhebt sich über einer Höhle
der 17,7m lange und 13,5m breite heilige Fels, auf welchem vermutlich
schon der große Brandopferaltar der Juden gestanden hat. Er bezeichnet
nach jüdischem und mohammedanischem Glauben die Stätte von Abrahams
Opfer; von hier wurde Mohammed auf dem Wunderpferde Burâk in den
Himmel entrückt. Beim Weltgericht wird der Thron Gottes auf dem
Felsen aufgepflanzt sein.

Vor dem Osttor des Felsendoms steht der sog. Kettendom
(Kubbet es-Silsele), auch Richtstätte Davids (Mehkemet Dâûd)
genannt, eine außen sechseckige, innen elfeckige Säulenhalle mit
einer großen Gebetnische des XIII. Jahrhunderts an der Südseite
(in der Richtung nach Mekka). Die Arkaden sind durch Zuganker
verbunden und wie die Kuppeltrommel mit Fayencefliesen aus der
Zeit Suleimans reich geschmückt. Unter der Kuppel soll beim
Weltgericht an einer Kette (silsele) die Wage schweben.

Bei der sog. Sommerkanzel verlassen wir nunmehr die Platt-
form
auf einer der südl. Freitreppen und wenden uns an einem
runden Wasserbecken (El-Kâs) vorüber nach der El-Aksâ-Moschee,
der alten Marienkirche Justinians (S. 499).

Die *Mesdschid el-Aksâ (Pl. H 5, 6), das von Mekka ent-
fernteste
Heiligtum, zu welchem Gott den Propheten Mohammed
in einer Nacht von Mekka hinüberführte (Sure XVII, 1), gilt als
eine der heiligen Stätten des vormohammedanischen Islams. Die
Moschee ist jetzt ohne die Anbauten 80m lang und 55m breit. Von
der dreischiffigen Säulenbasilika Justinians sind anscheinend die
Säulenschäfte in den drei mittleren Schiffen erhalten, die Kapitäle
rühren vielleicht erst von dem Umbau des Kalifen Omar (637) her.
Das breite Querschiff stammt wahrscheinlich von dem Abbâsiden
El-Mahdi (775-785), die hölzerne Kuppel ist jetzt außen mit Blei
bedeckt. Die so entstandene TForm (S. 393) wurde durch den
Anbau von je zwei äußeren Seitenschiffen wieder beseitigt. Sie
gehören in ihrer jetzigen Gestalt, ebenso wie die spitzbogigen,
durch hölzerne Zuganker verbundenen Arkaden der Mittelschiffe,
einer späten Restauration an. Die jetzt für die Frauen bestimmte
sog. Weiße Moschee, der lange zweischiffige Gang im W. des Quer-
schiffes
, ist wahrscheinlich ein Überbleibsel der Tempelritterburg.
Die späteste Zutat ist die von dem Eijubiden (S. 466) Melik el-
Kâmil
1236 erbaute Vorhalle, deren mittlere Arkaden die frän-
kische
Gotik nachahmen.

Die Ausschmückung des Innern war ursprünglich kaum weniger glän-
zend
wie im Felsendom. Die holzgeschnitzte, mit Elfenbein und Perl-
mutter
eingelegte *Kanzel (mimbar), die im Auftrage Nûreddîn’s (S. 509)
1169 für die große Moschee in Aleppo angefertigt worden war, ist ein